Wenn Sie ein Haus bauen oder ein bestehendes Haus renovieren und neue Böden verlegen lassen, sollten Sie über die Vor- und Nachteile verschiedener Bodenbeläge Bescheid wissen. Nur so können Sie eine informierte Entscheidung treffen, mit der Sie langfristig zufrieden sind. Dieser Beitrag hilft Ihnen weiter, indem der Aufbau von Parkett und Laminat erklärt und die Vor- sowie Nachteile erläutert werden.

Woraus besteht Parkett?

Für echtes Parkett wird Holz von Laubbäumen wie Eiche und Buche, seltener Kirsch-, Apfel- oder Nussbaum verwendet. Alternativ können auch exotische Hölzer wie Teak, Eukalyptus oder das Holzgras Bambus eingesetzt werden. Bei Parkett gibt es hinsichtlich der Verlegeart verschiedene Varianten, durch die unterschiedliche Muster erzielt werden, zum Beispiel Fischgrätmuster, Flechtboden oder Parallel-Verband.

Beim Verlegen wird das Vollholz auf den Untergrund aufgeklebt und die Fugen werden verspachtelt. Anschließend wird das Parkett maschinell mehrfach abgeschliffen und danach die Oberfläche behandelt. Hierfür kann Öl, Lack oder Wachs verwendet werden, wobei eine Ölschicht regelmäßig erneuert werden muss, um ihre imprägnierende Wirkung aufrecht zu erhalten.

Bis in die 1970er wurden Klebstoffe mit teer- oder bitumenhaltigen Substanzen verwendet, die in Deutschland in Wohnräumen jedoch nicht mehr üblich sind. Diese alten Klebstoffvarianten können krebserregende Ausdünstungen von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen von sich geben, weshalb heutzutage silanbasierte Kleber zum Einsatz kommen. Im Ausland sowie im industriellen Bereich sind die gesundheitlich bedenklichen Klebstoffe jedoch noch immer im Einsatz.

Unterformen des Vollholzparketts sind Stabparkett, Lamparkett, Mosaikparkett, Tafelparkett, Dielenparkett sowie Fertigparkett. Letzteres ist in der Verlegung besonders einfach, da es sich um vorbehandeltes Massivparkett mit mehrschichtigem Aufbau handelt, das direkt ausgelegt werden kann und anschließend nicht geschliffen und versiegelt werden muss.

Woraus besteht Laminat?

Entgegen der weit verbreiteten Meinung handelt es sich bei Laminat nicht um Kunststoff, sondern um Holzfaserstoffe in Form einer hochverdichteten Holzfaserplatte (HDF), seltener einer Spanplatte (MDF). Über diese Platte wird eine Papierbahn zur optischen Gestaltung aufgebracht, die durch Melaminharz versiegelt wird. Das Laminat liegt auf einer Dämmung auf, die den Trittschall schluckt, und wird meist mittels eines Klicksystems verlegt, bei dem sich die Kanten der Einzelteile ineinander verhaken.

Vorteile eines Parkettbodens
Vollholz ist zum einen sehr langlebig und kann zum anderen abgeschliffen und dadurch erneuert werden, wodurch sich die Nutzungsdauer abermals verlängert. Durch verschiedene Verlegungstechniken können ansprechende Muster kreiert werden, weshalb Parkett nicht nur bezüglich der Haltbarkeit, sondern auch bei der Optik positiv auffällt. Holz ist wärmend, dämmt Geräusche gut und verleiht dem Raum ein natürliches wohnliches Flair.

Nachteile eines Parkettbodens

Holzböden sind wasserempfindlich und dürfen weder zu feucht gewischt noch Staunässe ausgesetzt werden. Wenn Sie sich für Parkett entscheiden, müssen Sie mit einem höheren Pflegeaufwand rechnen, da Parkett regelmäßig mit rückfettender Holzseife behandelt und je nach Versiegelungsart geölt oder gewachst werden sollte. Parkett ist im Vergleich zu Laminat auch deutlich teurer, wobei sich der Preis allerdings durch die lange Nutzungsdauer amortisieren kann.

Vorteile eines Laminatbodens

Laminat ist relativ unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit, in die Fugen kann jedoch Nässe eindringen, was unschönes Aufquellen zur Folge haben kann. Mit einem Laminatboden profitieren Sie von einer sehr großen Auswahl an verschiedenen Dekoren, die in glatter oder strukturierter Ausführung angeboten werden. Eine strukturierte Oberfläche kommt Holz optisch und haptisch sehr nahe, sodass es eine gute Wahl für Sie ist, wenn Sie sich zwar einen Holzboden wünschen, aber die Kosten und den Pflegeaufwand vermeiden wollen.

Laminat ist günstig, einfach zu verlegen und erfordert, wie eben bereits angeklungen ist, weniger Pflege, da es weder geölt noch gewachst werden muss. Hohe Abriebklassen sind sehr widerstandsfähig und robust, sodass sie Ihnen bis zu 30 Jahre als Bodenbelag dienen können. Wenn Sie eine Fußbodenheizung haben, eignet sich Laminat besonders gut, da es kaum isoliert und die Wärme problemlos passieren lässt.

Nachteile eines Laminatbodens

Im Vergleich zu Echtholz ist Laminat weniger haltbar und bei fehlender oder falscher Dämmung wird der Trittschall nicht abgeschwächt. Kratzer oder Macken können nicht abgeschliffen werden, weshalb beschädigtes Laminat ausgetauscht werden muss. Die geringe Isolationswirkung ist zwar bei einer Fußbodenheizung von Vorteil, führt bei einer herkömmlichen Heizung jedoch leicht zu kalten Füßen. Darüber hinaus weist Laminat eine schlechtere Nachhaltigkeit als Parkett auf und ist für Feuchträume oder Zimmer, in denen der Boden stark beansprucht wird, nicht ideal.

Fazit

Massivholz und Laminat weisen beide spezifische Vor- und Nachteile auf. Letztendlich ist es eine Frage des Geschmacks und des Budgets, für welchen Bodenbelag Sie sich entscheiden. Beide Bodenarten ermöglichen ein behagliches und schön gestaltetes Zuhause, sodass weder Parkett noch Laminat als generell überlegen bezeichnet werden könnten.